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  • Karin Zeger

Vom ersten Geld gibt’s eine Schreibmaschine

Zeitzeugen | Maggy Neudeck erinnert sich / Junior-Chef legt Aufzug lahm


Maggy Neudeck hat zum Team der Ferienjobber gehört. Foto: Fritsche

Maggy Neudeck, frisch pensionierte Pädagogin, hatte in den Sommerferien 1972, 1973 und 1974 einen Ferienjob in der Majolika. Sie erinnert sich:

»Zu dieser Zeit bestand die Belegschaft im Sommer zu über der Hälfte aus Schülerinnen und Schülern, bis hin zum Portier Martin Künkele. Wir alle waren dankbar, hier unser Urlaubsgeld verdienen zu können.«

In einem Jahr war ich in der Packerei tätig und wir hatten ein ganz tolles Team aus Schülerinnen und regulären Mitarbeiterinnen der Majolika. Nur einmal kam etwas Missstimmung auf. Wir hatten 150 Kisten mit dem Kaffeeservice Tirol verpackt, als nach der letzten Kiste zwei Milchkännchen übrig waren. Alles musste wieder ausgepackt werden. Danach hat mir das Motiv Tirol nie mehr gefallen. Im Gebäude mussten wir von der Bühne Rohlinge holen, die dann für die Bemalung vorbereitet wurden. Plötzlich blieb der Aufzug stecken. Wir könnten die Teile nicht zu Herrn Vögele bringen, wie es eigentlich unsere Aufgabe war. Später stellte sich heraus, warum wir feststeckten: Der damals etwa zehnjährige Michael machte sich ab und zu den Spaß, auf den Nothalt zu drücken. Wie gesagt, wurden wir von den Mitarbeitern der Majolika immer freundlich aufgenommen. Wendelin Ginter aus Heiligenbronn begrüßte mich bis an sein Lebensende immer als seine ehemalige Kollegin. Toll war es natürlich am Ende der drei Wochen, wenn man in einem Papiertütchen seinen Lohn bekam. Mit dem ersten selbst verdienten Geld habe ich mir damals eine Schreibmaschine gekauft, die mich noch im Studium begleitet hat.«

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